Beschreibung
Nach dem Überraschungserfolg ihres Debüts legen Wet Leg nach. »moisturizer« heißt die neue Platte, produziert von Dan Carey und abgemischt von Alan Moulder, geschrieben in einem Haus an der englischen Ostküste, thematisch irgendwo zwischen Horrorfilmen, Tour-Flashbacks und Lagerkoller angesiedelt. Klingt nach Chaos? Ist es auch – aber eben mit Plan.
Die Zutatenliste: Freundschaft, Wahnsinn, Alien-Filme, lesbischer Sex, Gitarren, schnelle Erfolge, noch schnellere Abstürze. Wo das Debüt noch zwischen Indie-Pop und Sarkasmus balancierte, dreht moisturizer den Regler auf. Mehr Wucht, mehr Wahnsinn, mehr Melodien. »Wir haben uns gefragt: Macht das live Spaß?«, sagt Hester Chambers. Die Antwort? Oh ja.
Dass sie genau wissen, was live funktioniert, haben sie sich hart erarbeitet. Mit Ellis Durand (Bass), Henry Holmes (Schlagzeug) und Joshua Mobaraki (Gitarre, Synth) wurden Wet Leg auf Tour zu einer messerscharfen Live-Band. Das Ergebnis: Platz 1 in den Charts, drei Grammys, zwei BRIT Awards und über eine halbe Milliarde Streams. Ein klassischer Moment der Entscheidung: »Machen wir jetzt Pop – oder weiter unser eigenes Ding?« Die Antwort war klar. Also wieder mit Carey ins Studio, diesmal in Südengland. Tagsüber schreiben, nachts Horrorfilme. Am Ende steht eine neue kreative Symbiose – und alle fünf Bandmitglieder haben Songwriting-Credits.
Den ersten Vorgeschmack gibt es mit »catch these fists« – ein elektrisierender Dance-Punk-Kracher mit brennendem Bass, kreischenden Synths und Teasdales eiskaltem Gesang. Das Video, gedreht auf der Isle of Wight, ist eine Hommage an Ti West, Cameron Crowe und ihre eigene Vergangenheit. Themen? Liebe, vor allem. In allen Facetten. Besessen, verzweifelt, himmelhochjauchzend. Teasdale hat sich verliebt – und das ganze Album klingt danach. »Ich dachte, ich sei hetero, bis ich meine Partnerin traf. Jetzt schreibe ich Liebeslieder, in denen ich nicht einem Mann hinterhertrauere – fühlt sich besser an.«
Auch visuell drehen Wet Leg auf: Das Cover zeigt Chambers und Teasdale mit grotesken Krallen, diabolischem Grinsen und absolut keiner Lust, sich zu erklären. Sie machen einfach. Und das klingt verdammt gut.
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