Neue US-Handelsregelungen sorgen für Aufregung – doch für Vinyl, CDs und Kassetten ändert sich nichts: Als Information Materials eingestuft, dürfen physische Tonträger weiterhin ohne Zollgebühren in die USA geliefert werden.
Im Juli 2025 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump ein Dekret, das die bisherige Zollbefreiung für Wareneinfuhren in die USA aufhob. Damit verschwand auch die seit 2016 geltende Freigrenze von 800 US-Dollar, die es internationalen Händler:innen erlaubte, kleinere Sendungen zollfrei in die Vereinigten Staaten zu verschicken.
Während viele Branchen seitdem mit massiven Mehrkosten kämpfen, sorgte die Neuregelung auch in der Musikszene zunächst für Unruhe. Besonders Independent-Labels, Vinyl-Shops und private Verkäufer auf Plattformen wie Discogs oder Bandcamp befürchteten, dass der Export von Schallplatten, CDs und Kassetten in die USA erheblich erschwert oder gar unrentabel werden könnte.
Nur kurze Zeit später stellte sich jedoch heraus: Die Sorgen waren unbegründet. Tonträger gehören zu den sogenannten Information Materials und sind damit grundsätzlich von Zollgebühren befreit. Laut einer Mitteilung von Discogs gilt das schon seit Jahren – und bleibt auch nach Trumps Verordnung unverändert. Mit anderen Worten: Vinyl und andere physische Tonträger können nach wie vor ohne zusätzliche Kosten in die USA importiert werden.
Ganz ohne Risiko ist der Versand dennoch nicht. Sowohl Discogs als auch Bandcamp weisen darauf hin, dass die praktische Umsetzung in den Händen einzelner Zollstellen liegt. Verkäufer:innen wird daher dringend empfohlen, ihre Sendungen klar und korrekt zu deklarieren, damit Schallplatten und CDs auch tatsächlich als zollfreie Information Materials eingestuft werden.
Für die Musikindustrie ist das eine entscheidende Entlastung. Denn trotz des anhaltenden Streaming-Booms bleibt das Geschäft mit Vinyl-Schallplatten in den USA ein Milliardenmarkt. 2024 wurden rund zwei Milliarden US-Dollar Umsatz mit physischen Tonträgern erzielt – davon entfielen beeindruckende 1,4 Milliarden allein auf Vinyl.
Fazit: Vinyl-Import in die USA weiterhin problemlos
Obwohl Trumps Zollpolitik viele Produkte verteuert, können Vinyl-Liebhaber:innen, Sammler:innen und Händler:innen weltweit aufatmen: Schallplatten, CDs und Kassetten sind von den neuen Abgaben ausgenommen. Wer also Musik nach Amerika verschickt, profitiert weiterhin von zollfreien Lieferungen – ein klarer Vorteil für den internationalen Austausch von Musik und Kultur.


