Veröffentlicht am

KRITIK: Beyond Frequencies – Everything I Am

Beyond Frequencies – Everything I Am

Beyond Frequencies haben sich längst als eine Band etabliert, die sich nicht in vorgefertigte Genre-Schubladen stecken lässt. Mit ihrem neuen Album „Everything I Am“ setzen sie diesen Weg konsequent fort und präsentieren ein Werk, das ebenso kraftvoll wie emotional ist.

Die Mischung aus markanten Riffs, eingängigen Melodien und der unverkennbaren Stimme von Blazy⚡Flash macht diese Veröffentlichung zu einem echten Erlebnis.

Schon der Opener „Eye Of The Storm“ entfacht einen musikalischen Wirbelsturm und zeigt eindrucksvoll, wie dynamisch und vielschichtig der Sound von Beyond Frequencies ist. Treibende Rhythmen und hymnische Refrains bilden die perfekte Eröffnung für eine Platte, die keine Kompromisse eingeht. Mit „Feel“ wird das Tempo nochmals angezogen – ein Track, der live garantiert für Begeisterung sorgen wird. Er vereint rohe Energie mit einer starken Hook, die sich unausweichlich im Gehörgang festsetzt.

„Hell Freezes Over“ bringt eine düstere Note ins Album und zeichnet sich durch kraftvolle Riffs sowie einen intensiven Aufbau aus, der eine fast bedrohliche Atmosphäre erschafft. Direkt im Anschluss folgt „Enemy Inside“, das mit seinen dynamischen Wechseln zwischen harten Strophen und einem mitreißenden Refrain ein echtes Highlight des Albums darstellt. „Barrel Of A Gun“ demonstriert dann eindrucksvoll, wie geschickt die Band Metal-Elemente mit Pop-Appeal kombiniert – ein Stück, das vor Energie nur so strotzt und sofort in die Beine geht.

Der Titeltrack „Everything I Am“ markiert den emotionalen Höhepunkt der Platte. Die Lyrics sind tiefgründig, die Melodie eindringlich, und Blazy⚡Flash liefert eine ihrer intensivsten Gesangsleistungen. „Man Down“ wiederum überrascht mit atmosphärischen Arrangements und einer spannungsgeladenen Struktur, die sich nach und nach entfaltet. Mit „Rockstar“ folgt ein Track, der pure Attitüde versprüht und als Hymne für alle gilt, die sich von Normen und Konventionen befreien wollen. „Falling For A Lie“ bildet schließlich das große Finale – ein Stück, das noch einmal sämtliche Stärken der Band auf den Punkt bringt und mit seiner Mischung aus Härte und Eingängigkeit überzeugt.

Mit „Everything I Am“ haben Beyond Frequencies ein Album geschaffen, das in jeder Hinsicht beeindruckt. Es ist energiegeladen, emotional und musikalisch vielseitig. Fans von Bands wie Amaranthe, Within Temptation oder Nightwish werden hier sicherlich Parallelen entdecken, doch Beyond Frequencies setzen ihre ganz eigenen Akzente und zeigen eindrucksvoll, dass sie in der modernen Rock- und Metal-Szene eine absolute Ausnahmestellung einnehmen.

Fazit: „Everything I Am“ ist nicht nur ein Album, sondern ein Statement. Es ist der Beweis, dass Beyond Frequencies ihren Sound weiterentwickelt haben, ohne ihre Identität zu verlieren. Wer auf moderne, kraftvolle und melodiöse Rockmusik steht, kommt an diesem Werk nicht vorbei.

Veröffentlicht am

KRITIK: Alien Surf Girl – Digitale Träume

Es gibt diese Momente im Leben, in denen man merkt: Die digitale Welt hat uns fest im Griff. Alien Surf Girl, das Hamburger Indie-Pop-Trio, hat diesen Moment in ein Debütalbum gegossen, das so herrlich schillernd und widersprüchlich ist wie ein Photoshop-Filter. 

Alien Surf Girl, bestehend aus Jonas Paelt, Robin Klimczak und Morten Lagemann, haben sich 2020 in Hamburg gegründet und 2022 schließlich ihre erste EP GAME OVER veröffentlicht, mit der sie erste Achtungserfolge erzielen konnten und einige Gigs für die Band an Land ziehen konnten. Mit energetischen Shows in der Hamburger Szene konnte sich die Band so bereits einen Namen machen und die Spannung auf ihr Debüt steigern. Dieses liegt mit Digitale Träume nun endlich vor und wir attestieren: Gelungen! 

Durchaus beachtlich für ein Debüt ist, dass Digitale Träume direkt auf mehreren Ebenen funktioniert. Musikalisch ohnehin ein Muss, aber das es der Band dabei gelingt sich einem so stimmig wirkenden Konzept unterzuordnen und aus dieser Tatsache auch noch funktionierende Ideen für weitere Songs zu entwickeln, verdient Respekt und Beachtung. Und auch visuell setzt die Band vieles daran ihre Ideen kunstvoll in Szene zu setzen, wie die ersten Music-Clips beweisen: 

Im Gesamtkontext des Albums sticht der Track Neue ID als einer der Keytracks heraus. Treibende Melodien, gekreuzt mit nachdenklichen Lyrics, die den Track in ein spannendes Popgewand kleiden: “Hast du mal ein Namen / Für mein Profil / Hab’ mein altes ich vergraben / Wie finde ich sie / Meine neue ID / Neue ID”. Die Nummer ist dabei auch durchaus repräsentativ für den Sound des gesamten Albums. Eine Mixtur aus Synthie-Pop, Indietronica und einer Prise Bilderbuch-Sound. Erfreulich dabei, das Ganze funktioniert auch auf Langdistanz. Ausfälle oder Lückenfüller sucht man vergeblich auf Digitale Träume. Vielmehr reihen sich eine ganze Reihe Highlights aneinander (Bei Dir, Suchmaschine, No Screen Time) und bei allem Überdruss, den digitale Welten bei uns verursachen können, ist der gesamte Ansatz doch durchaus positiv vertont.  

Neben der allgegenwärtigen Pop-Attitüde des Albums, gelingt es der jungen Hamburger Band ihren Songs durchgehend eine thematische Tiefe zu verleihen, welche Digitale Träume zu einem bemerkenswerten Debüt macht.  

Der Song für die Playlist/das Mixtape:  Neue ID

Bewertung: 4 von 5.